Unsere Zunge: ein super vielseitiger Muskel, welcher für Unser tägliches Leben kaum verzichtbar ist, besonders in der heutigen Zeit der Nahrungsvielfalt. Aber was kann sie alles und wie funktioniert sie? Darüber möchte ich heute etwas zusammengefasst Informationen weitergeben.
Nahrung: Eine große Aufgabe der Zunge ist es, die aufgenommene Nahrung im Mund zu bewegen, sodass sie gut durchspeichelt und durchgekaut werden kann. Zusammen mit den Wangen schiebt sie die Nahrung immer wieder zwischen die Zähne. Am Ende befördert sie die Nahrung in den Rachen zum Schlucken.
Schmecken: Unsere Zunge ist mit rund 11 bis 9000 Geschmacksknospen pro cm² bestückt welche mit jeweils 50-150 einzelnen Sensoren für die Grundgeschmäcker bitter, sauer, salzig und süß ausgestattet sind. Wobei die Geschmacksnerven für "bitter" gut 10.000 mal empfindlicher sind als die für "süß". Dies hat den Hintergrund, dass in der Natur giftige oder ungenießbare Substanzen oft bitter schmecken - unser Frühwarnsystem.
Manchmal wird "Umami" als 5. Qualität des Geschmackssinns angeführt, dieser steht für einen vollmundigen Geschmack und wir durch Aminosäuren ausgelöst. Dies könnte auch auf die Urzeit zurück gehen, da besonders proteinreiche Nahrung dadurch sofort erkannt wurde. Auch "süß" war früher besonders wichtig für uns zu erkennen, da dies auf kohlenhydratreiche Nahrung hinweist, deshalb mögen wir süß bis heute besonders gerne. Man könnte von einer ewigen Konditionierung unseres Gehirns sprechen.
Im Alter verkleinern sich die Geschmacksknospen und die Fähigkeit der Geschmackswahrnehmung reduziert sich.
Scharf ist übrigens kein Geschmack sondern eine Schmerzreaktion. Dies wird über die selben Rezeptoren wie "heiß" gemeldet.
Pflege der Zunge: Die Hygiene der Zunge wird von vielen Menschen leider vernachlässigt. Somit können sich mehr Bakterien im Mund sammeln und folglich trotz guter Zahnreinigung Schäden begünstigen. Mundgeruch kann ebenfalls eine Folge sein. Es gibt spezielle Bürsten für die Zungenreinigung, ich persönlich mache das morgens und abends direkt mit der Zahnbürste.
Sprache: Sie ist beim Sprechen unverzichtbar. Die Zunge ansich wird für viele Laute oder auch Pfeifen benötigt. Ohne ihr könnten diese Geräusche nicht produziert werden.
Modifikation: in der heutigen Zeit gibt es für die Zunge modifikationen wie piercen oder spalten. Auch Tattoos sind auf der Zunge möglich.
Diagnose per Zunge: Die Zunge kann uns ernorm viel über unseren Gesundheitszustand verraten. Jeder kennt zB Belag und komischen Geschmack auf der Zunge nach einer durchzechten Nacht - trotz Zähneputzen am Abend. In der Ayurveda - Medizin wie auch in der TCM ist die Zunge als Spiegelbild der Gesundheit schon seit tausenden Jahren anerkannt und wird für diagnostische Zwecke inspiziert.
Normales Aussehen: leicht feucht glänzend, blasssrosa, weißlich - klarer Belag. Einige Anzeichen die hinweise geben können, habe ich für Euch zusammen gefasst:
Beläge:
Weißer Belag: der sich leicht abkratzen lässt ist meistens ein Anzeichen für eine Entzündung im Hals/Rachen - Bereich oder für eine Erkältung. Der Belag ist relativ schnell wieder weg.
Sollte der Belag trotz körperlichen Wohlbefinden nicht mehr weggehen, kann dies auch ein Hinweis für Verdauungsprobleme sein.
Ist der weiße Belag jedoch sehr dick und wirkt haarig, kann es sich um einen Pilzbefall oder Vitaminmangel handeln - noch bevor der Körper weitere Symptome zeigt.
Weißlich - gelblicher Belag in der Zungenmitte kann ein Hinweis auf den Beginn einer Gastritis sein.
Gelbe Beläge sind meist ein Hinweis auf Störungen im Bereich der Galle oder Leber, jedoch auch für Reizdarm.
Braune Beläge sind oft ein Hinweis auf eine erhöhte Schlackenbelastung, dies kann die Folge von Darmveränderungen sein
Rötungen:
seitliche Rötungen können ein Hinweis auf ein Leberproblem sein
rote "Lackzunge" ist ebenfalls ein Hinweis auf ein Leberproblem
Zungenspitzenrötung ohne Verletzung und Schmerz kündigt laut TCM ein Herzproblem an
Himbeerrotezunge in Kombination mit Pusteln ist der erste Hinweis auf Scharlach - bei Kindern auch ein Vitamin B - Mangel möglich;dabei treten meist auch Leistungsschwächen auf
Besonders ernst zu nehmen ist eine Zungenoberfläche die einer Landkarte gleicht, denn dies kann ein ernstzunehmedes Problem der Leber bedeuten, welches möglicherweiße noch gar nicht messbar ist.
Zungenbrennen: Ist oft ein Hilferuf des Körpers nach Eisen. Sollte zusätzlich noch Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Energielosigkeit auftreten sollte ein Blutbefund gemacht werden. Oft ist es auf einen Eisenmangel oder Vitamin A bzw. der B Gruppe zurückzuführen.
Trockene Zunge: zu wenig getrunken
+ einem deutlichen roten Streiten im hinteren Bereich, ist oft der erste Hinweis auf eine Darmentzündung.
+ eingerissene Mundwinkel können auf Zuckerkrankheit hinweisen
Veränderungen der Zunge:
Schwellung: kommt bei Schilddrüsen - Unterfunktion vor
durchzogene, vertiefte Rinnen mit Furchen kann auf eine Erkranung der Bauchspeicheldrüse hinweisen
Venen an der Zungenunterseite besonders dick: hier ist auch der schulmedizin bekannt, dass eine Herzinsuffizienz die Ursache sein kann
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