Waschnüsse - Vor und Nachteile sowie heimische (gratis) Alternative

Die uns aus den Medien bekannte Waschnuss stamm vom Waschnussbaum (Seifenbaum) und ist in Asien beheimatet. Seit hunderten von Jahren wird seine Frucht bereits zum Wäsche waschen verwendet, bei uns kam der Hype erst relativ spät auf. In Indien wird sie traditionell zum Waschen der Kleider aber auch der Haare verwendet, ebenfalls gilt sie in der chinesischen wie auch ayurvedischen Medizin als Heilmittel.
Vorteile: waschaktive Substanz gilt als biologisch abbaubar in 22 Tagen. Kostenpunkt pro Wäsche ca. 10 cent. Reste Kompostfähig! Bei Unverträglichkeit auf klassische Waschmittel einen Versuch wert! Der Baum wird nicht mehr nur als Brennholz angesehen. Auch für Neurodermitis geeignet.
Nachteil: Keine Duftstoffe für "gut riechende Wäsche", keine wasserenthärtenden Stoffe.
Nuss gibt auch noch beim "Spülen" Waschsubstanz ab, demnach müsste ein Spülstopp durchgeführt werden, abgepumpt, das Säckchen mit den Nüssen rausgenommen und dann die Wäsche gespült werden. Saponinen (die Seifenstoffe) werden als "Fischgift" gezielt eingesetzt - daher nicht am Wildfluss zum Wäsche waschen beim Wandern verwenden. Seit dem BOOM haben sich die Waschnüsse im Herkunftsland Indien in 2003-2008 preislich versechsfacht, das heißt, für den Durchschnittsinder oft nicht mehr leistbar. Allerdings schafft der Export auch viele Arbeitsplätze! Sonstige Natur gefährdet, da auch hier oft gerohdet wird um Platz für mehr Bäume zu schaffen. Ebenfalls, haben viele Inder keine Waschmaschine und nutzen die Nüsse sowieso nicht mehr, da es mittlerweile praktischere Alternativen gibt.
Neutral: Kann mit ätherischen Ölen oder etwas Parfum kombiniert werden um Duftstoffe beizumengen. Um den Wasserhärter zu ersetzen, kann Zitronensäure beigemengt werden, da die Seifenstoffe (Saponin) auch in sauren Lösungen wirksam sind.
Anwendungsgebiete: Wäschewaschen, Sud kann als Duschmittel, Reiniger oder Shampoo verwendet werden. Angeblich soll vom Wasserextrakt auch eine Wirkung gegen verschiedene Pilze ausgehen.
Verwendung: Waschnussschalen fein schneiden, in ein Säckchen der Wäsche beilegen. Durch das klein schneiden wird sofort mehr Saponin abgegeben, es entsteht eine höhere Reinigungskraft und das Risiko auf weitere Abgabe beim Spülprozess ist wesentlich geringer. Es scheint ratsam, gelegentlich die Wäsche mit klassischen Waschmittel zu waschen. Fette, Farben und "moderne Verschmutzung" dürfte nur unzureichend gereinigt werden. Umso heißer das Wasser, umso besser für die Waschkraft. Jedoch sollten bei Heißwäsche (ab 60°C) die Nüsse nur einmal verwendet werden. Darunter maximal 2x.
Selbstherstellung: Natürlich kann durch Auskochen im Vorfeld ein "Flüssigwaschmittel" hergestellt werden, welches für alle Zwecke direkt genutzt werden kann. Dazu 100g Nüsse über Nacht in 525ml heißem Wasser einlegen, die Mischung dann kochen lassen und den Sud durch Tuch und Sieb abgießen. Zum Sud die ausgekochten Waschnüsse wieder beimengen, 550ml Wasser dazu gießen und mit einem Passierstab passieren. Nach einem erneuten aufkochen kann der Sud durch ein feinmaschiges Sieb abgegossen werden, natürlich benötigt das einiges an Energie. 
Konservierung: auf 1L Extrakt ca. 2 TL Zitronensäure (für Waschmittel zur Entkalkung) beimengen, wenn Sie es neutral halten wollten, rund 25 Tropfen Teebaumöl und/oder Lavendel/Zitronenöl hinzufügen, die Haltbarkeit im Kühlschrank erhöht sich dadurch um gute 2 Wochen. Jedes keimtötende Öl funktioniert.
Für 5-7kg Wäsche reichen 100-120ml Flüssigwaschmittel für die Wäsche.

DIE HEIMISCHE ALTERNATIVE!!! Die Rosskastanien

Wo zu finden? Überall! Jeder kennt die grünen igeligen Kastanien. Auch die Rosskastanie enthält die oben erwähnten Saponine welche für die Seifenlauge verantwortlich sind. Ebenfalls bietet sie auch alle anderen oben erwähnten Vorteile mit einem Bruchteil der Nachteile (kein Import, weniger Umweltbelastung, KEINE Geldbörsenbelastung da gratis zu finden, langes Einlegen setzt hier Saponine frei - kochen nicht zwangsläufig notwendig dadurch kein Energiebedarf)

Mögliche Herstellung: Für eine Waschladung nehme man 5 trockene gehackte Kastanien, diese in 300ml Wasser geben gute 16 Stunden ziehen lassen. Danach durch ein Sieb in das Waschmittelfach einfüllen. Hartnäckige flecken können mit Gallseife, Kernseife oder Hirschseife einfach vorgearbeitet werden. 1 TL Waschsoda kann bei hartem Wasser beigemengt werden.
Sie wollen Duftstoffe? Selben Optionen wie bei den Waschnüssen.
Für einen Vorrat Kastanien trocknen und einlagern: ganz, gehackt, pulverisiert, wie Sie wollen, jedoch ist pulverisiert eine der "sichersten" Aufbewahrungen, wie bei einem Gewürz. Natürlich kann auch hier ein Sud vorgekocht, konserviert und im Kühlschrank etwas gelagert werden, das Einlegen verbraucht jedoch keine Energie! Auch Einfrieren (selbst nicht probiert) wird öfters erwähnt.

ACHTUNG: bei heller Wäsche die frischen Kastanien schälen um Verfärbungen zu vermeiden. Bei Seide und Wolle sollte auf Soda verzichtet werden.

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